Wandlung im Unterrichtsstoff
Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern ist der Auffassung, dass das schulische Le-ben einen schnelleren Wandlungsprozess durchlaufen muss. Das System Schule muss sich dringend an die neuen Anforderungen anpassen, wofür eine regelmäßige Überarbeitung der Rahmenpläne in Anlehnung an den gesellschaftlichen Fortschritt notwendig ist.
Die Schulen im Land müssen zukunftsfähig gemacht werden. Nur so kann Mecklenburg-Vorpommern in einer immer schneller werdenden Welt den Anschluss halten. Digitale Aspekte müssen mit konservativen Lerninhalten in Einklang gebracht werden. Der digitale Wandel soll auch im Unterrichtsfach Informatik Anschluss finden. Ebenfalls ist die Vermittlung von persönlichen Kompetenzen, wie die selbstständige Organisation von Tagesstrukturen und das Erlernen einer Argumentation in Gesprächen, ein wesentlicher Aspekt, welcher oftmals im Unterricht zu kurz kommt. Außerdem beklagt der Landesschülerrat eine zu geringe Vorbereitung in Hinsicht auf die Selbstständigkeit im realen Arbeits- beziehungsweise Studienleben. Schülerinnen und Schüler sollten einen Überblick über Themen wie Steuern, Finanzierung und eigenständiges Leben erhalten, die wenige Monate nach ihrem Schulabschluss bereits von ihnen verlangt werden.
Es fehlt im fordernden Schulleben eine Thematisierung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern. Im Unterricht muss Platz geschaffen werden, um sich mit dem Bereich “Mental Health” auseinander setzen zu können. Hierzu sollen der Schülerschaft Methoden vermittelt werden, wie sie ihren Stress ohne psychische Folgen bewältigen können.
Noten
Das Thema der Benotung ist seit längerer Zeit eines derjenigen, das stets Platz in einer Debatte um die Verbesserungsmöglichkeiten der Schulbildung findet. Dahingehend kann auch universell festgestellt werden, dass es Reformbedarf gibt.
Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern fordert ein textgebundenes Feedback an Schülerinnen und Schüler, solange sich die Bewertung auf die Arbeit im Unterricht und den persönlichen Lernfortschritt beschränkt. So erhalten die Schülerinnen und Schüler eine detaillierte Übersicht, in welchen Teilaspekten des behandelten Themas Verbesserungsbedarf besteht. Ebenfalls fordert der Landesschülerrat eine feste Obergrenze für die Anzahl an verge-benen Klausurnoten und sonstigen Noten. Diese darf dann vernachlässigt werden, wenn weitere Leistungskontrollen im Einverständnis mit der Schülerin oder dem Schüler erfolgen. Der Vorschlag des Gremiums beruft sich auf eine Klausurnote, sowie drei sonstige Noten je Semester. In den Klassenstufen 5-10 fordern wir eine Obergrenze von zwei Klassenarbeiten und sechs Leistungskontrollen je Schuljahr mit einer angemessenen Aufteilung auf die beiden Schulhalbjahre. So werden Schülerinnen und Schüler vor der Willkür der Lehrkräfte in diesem Aspekt geschützt.
Aus Sicht des Landesschülerrates sind Abschlussprüfungen weiterhin sinnvoll. Der Vergleich der jeweiligen Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, sowie die symbolische Legitimation, mit der das Bestehen der Abschlussprüfung zweifelsohne verbunden wird, soll auch zukünftig erfolgen.
Räumliche Gegebenheiten
Der Landesschülerrat M-V fordert, dass Unterrichtsräume offener gestaltet werden sollen, damit Schule sich als sozialer Raum weiter entwickeln kann und einen Ort der Sicherheit bietet. Neben der räumlichen Struktur soll aber auch die Infrastruktur und die digitale Ausstattung angepasst werden. So ist ein frei zugängliches W-LAN in Zeiten der Digitalisierung längst fällig. Ebenfalls sollten Smartboards einen Standard in Schulen darstellen. Mit diesen modernen Möglichkeiten kann online Lernmaterial abgerufen, in den Unterricht integriert und bearbeitet werden.
Schülerinnen und Schülern sollte eine ruhige Pause geboten werden, denn nur so kann man auch zwischen den Unterrichtseinheiten für ein angenehmes Klima sorgen. Aus diesem Grund sollen witterungsunabhängige Pausenräume geschaffen werden, um Gedränge in den Fluren zu vermeiden.
Der Landesschülerrat spricht sich für Klimaanlagen mit integriertem Luftfilter in den Räumen aus. So kann neben geregelten Temperaturen auch die Sauberkeit der Luft im Raum garantiert werden. Während die Schülerinnen und Schüler an der Fensterreihe bei geöffnetem Fenster frieren, klagen ihre Mitmenschen an der anderen Seite des Raumes über stickige Luft. Bei Planungen von Neubauten darf deshalb ein Klima- und Lüftungssystem nicht mehr fehlen.
(beschlossen auf der Mitgliederversammlung des Landesschülerrats M-V am 25./26.11.2021)