Stellungnahme zum Philosophie und Religionsunterricht

Religiöse und philosophische Werte und Anschauungen prägen unsere heutige Gesellschaft. Der Lan-desschülerrat Mecklenburg Vorpommern ist der Auffassung, dass Schülerinnen und Schüler sich nicht ausschließlich mit religiösen oder philosophischen Lehren auseinander setzen sollten.
Wir fordern, dass sowohl philosophische als auch religiöse Themen in der Schule in einem ausgewoge-nen Verhältnis zueinander stehen. Somit stehen wir für eine Zusammenlegung beider Themenbereiche zu einem Unterrichtsfach. Dies soll in Form eines zweistündigen, ab dem Primarbereich durchgeführten Ethikunterrichts realisiert werden. Für die Möglichkeit zur Teilnahme am Religionsunterricht in der Kirche anstatt des Ethikunterrichts müssen Sonderregelungen festgelegt werden.
Jede Schülerin und jeder Schüler sollte, wie in § 3 (9) des Schulgesetzes gefordert, lernen, Verständnis und Toleranz gegenüber seinen Mitmenschen zu entwickeln. Das dafür nötige Wissen wird bisher im getrennten Religions- und Philosophieunterricht vermittelt, wodurch sich Schülerinnen und Schüler zwi-schen zwei Themenfeldern entscheiden müssen und nicht in beiden Fächern Wissen erwerben können. Durch die Einführung von Ethikunterricht werden jeder Schülerin und jedem Schüler sowohl religiöse als auch philosophische Inhalte vermittelt, was Verständnis und Toleranz schafft.
Ebenso wie sich Geschichte und Politik in vielen Punkten überschneiden und als ein Unterrichtsfach zusammengefasst wurden, da Themen so aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden können, sollten Religion und Philosophie sich durch eine Zusammenlegung in Form von Ethikunterricht ergän-zen. Das bietet die Option, Themen wie z.B. Moral oder Tod aus der Sicht der verschiedenen religiösen und philosophischen Lehren zu sehen. Damit können die Schülerinnen und Schüler die Unterrichtsinhal-te in ihrer Gesamtheit verstehen und lernen, Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Landesschülerrat M-V
gez. Johanna Remer
Vorsitzende