Statement des LSR MV zur Entlastung der Schülerinnen und Schüler im Abitur

Sehr geehrte Damen und Herren,


das Abitur ist der prämierteste Schulabschluss und mit viel Anstrengung sowie Engagement verbunden. Nachdem in Mecklenburg-Vorpommern ein Schuljahr für das Abitur gestrichen wurde, veränderte sich das Verhältnis der geforderten Unterrichtsinhalte und der dafür gegebenen Zeit erheblich.
Um einen Hochschulabschluss zu erreichen, müssen persönliche Absichten erkennbar sein und die eigenen Fähigkeiten zielgerichtet eingesetzt werden. Diesen besonderen Anspruch vertritt die Schülerschaft bis zu einem gewissen Maße. Die Schulausbildung darf jedoch nicht so weit gehen, dass Schüler ihre außerschulischen Aktivitäten in der elften Klasse aufgeben müssen, Ehrenämter aufgrund akuten Zeitmangels kaum noch ausgeübt werden können und eine enorme Stressbelastung entsteht.
Um dem schulischen Druck gerecht zu werden, greifen Schüler immer häufiger zu Beruhigungs- und Leistungssteigerungsmitteln. Dies sehen wir als äußerst bestürzende und unzumutbare Situation an.
Da die Persönlichkeitsentwicklung im jugendlichen Alter nicht nur maßgebend für das spätere Leben ist, sondern auch die Berufsfindung beeinflusst, sehen wir dringlichste Notwendigkeit für ausreichend individuellen Entwicklungsfreiraum. Um diesen zu ermöglichen muss der von den Rahmenplänen abhängige Lernumfang, welcher derzeitig für Lehrer und Schüler unzumutbar ist, gekürzt werden. Dabei möchten wir anmerken das die Semesterthemen von uns als sinnvoll erachtet werden. Allerdings sind die zahlreichen, strikt geplanten Semesterinhalte stattdessen zu weitreichend und kaum in der gegebenen Stundenanzahl zu realisieren. Wir sehen zu-dem große zu erwartende Abstriche in der Nachhaltigkeit des Lernens, solange unter Zeitdruck ein derartig großes Unterrichtsspektrum vermitteln werden muss, sodass erlerntes Wissen kaum länger als bis zur nächsten Arbeit besteht.
Mecklenburg-Vorpommern liegt mit sechs bis sieben Hauptfächern deutschlandweit an der Spitze. Hier ist gezwungenermaßen eine erhebliche Erschwernis für den Schüler gegeben.
Aufgrund dessen fordern wir die Abschaffung eines Hauptfaches. Die vier freien Wochenstunden wären ein weiter Schritt nach vorn, um nötigen Freiraum zur Verwirklichung des Charakters zu schaffen.
Wir bitten um eine Stellungnahme zu dieser dringlichen Thematik.


Mit freundlichen Grüßen

Benjamin Braun
Vorsitzender
Landesschülerrat M-V

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