Landesschülerrat stellt 9 Forderungen an die Politik 

Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern stellt für die kommende Zeit konkrete Forderungen auf. Hierbei beschäftigt er sich mit den anstehenden Prüfungen, dem erneuten Lockdown und dem aktuellen Stufenplan. 

Übersicht Forderungen 

1. Pause in der Prüfung im Freien zur Erholung von der Maske 

2. SIM-Karte für Schüler ohne Internetzugang 

3. Verpflichtende Videokonferenzen für Lehrkräfte im Distanzunterricht 

4. Begrenzung der Online-Stunden auf 60 Minuten 

5. Sechs Unterrichtseinheiten pro Woche 

6. Ausrichtung des Präsenzunterrichts auf Inhaltsvermittlung und soziale Interaktion 

7. Klare Kommunikation und Umsetzung der Teststrategie 

8. Anschaffung von Luftfilteranlagen 

9. Forderungen an einen ordentlichen Stufenplan 

Forderungen für die anstehenden Prüfungen 

1. Der Landesschülerrat fordert die Möglichkeit von Pausen an der frischen Luft während den schriftlichen Prüfungen anzubieten. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung über einen so langen Zeitraum führt bei vielen Schülerinnen und Schülern zu Kopfschmerzen, Konzentrationsverlust und nachlassender Leistung. Durch ein gestaffeltes Angebot von Pausen im Freien können die Prüflinge durchatmen und ihre Gedanken neu sammeln. 

Forderungen an den Online Unterricht 

2. Schülerinnen und Schülern, die zuhause über kein stabiles Internet verfügen, sollen eine SIM-Karte gestellt bekommen, damit sie am Distanzunterricht teilnehmen können. Hierzu bedarf es landesweiter Fördergelder. Immer noch gibt es Dörfer, die nicht über einen Internetanschluss verfügen oder Haushalte, in denen aus finanziellen Gründen kein stabiles Internet gewährleistet werden kann. Durch die SIM-Karte soll dies weitestgehend ausgeschlossen werden. 

3. An allen Schulen im Bundesland sollen Lehrkräfte verpflichtend Videokonferenzen anbieten. Schülerinnen und Schüler erhalten durch den Distanzunterricht nicht ausreichend Feedback und müssen über einen kurzen Weg Nachfragen stellen können. Dabei sollen die technischen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Voraussetzung für die verpflichtenden Videokonferenzen muss eine schnelle und umfangreiche Ausstattung der Lehrkräfte und Schülerschaft sein. Vor allem die Geräte bei Lehrkräften sind flächendeckend noch nicht angekommen. 

4. Eine Online Stunde darf die Zeit von 60 Minuten nicht überschreiten. Die Stunden sollen zur Wissensvermittlung sowie für Feedback und Fragen genutzt werden und nicht zur kontrollierten Aufgabenbearbeitung. Durch die Begrenzung auf eine Zeitstunde wird gewährleistet, dass Schülerinnen und Schüler konzentriert bleiben. 

Forderungen für den Präsenzunterricht nach 4 Wochen erneutem Lockdown 

5. Alle Schülerinnen und Schüler sollen mindestens sechs Unterrichtseinheiten pro Woche erhalten. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der Distanzunterricht nicht den Austausch mit den Lehrkräften ersetzen kann. Dieser ist essentiell, um die Schülerinnen und Schüler weiterhin zu motivieren und ihnen die wichtigsten Inhalte in Präsenz vermitteln zu können. Bei einem 7-Tage-Inzidenzwert über 100 soll die Präsenzpflicht ausgesetzt werden. 

6. Der Präsenzunterricht soll nicht ausschließlich aus Aufgabenbearbeitung sondern überwiegend aus Inhaltsvermittlung bestehen, um die begrenzte Zeit effektiv zu nutzen. Das Hauptaugenmerk sollte außerdem auf die soziale Interaktion unter den Schülerinnen und Schülern gelegt werden. 

7. Um den Schülerinnen und Schüler auch bei höheren Inzidenzen Sicherheit zu geben, muss die Teststrategie klar kommuniziert und durchgeführt werden. Hierbei soll auf die Empfehlungen von Expertinnen und Experten geachtet werden. 

8. Außerdem sollen Luftfilteranlagen angeschafft werden, um das Infektionsrisiko zusätzlich zu verringern. Diese Anschaffung muss langfristig gesehen werden, da durch diese Geräte die Luftqualität, auch ohne Pandemie, in Klassenräumen verbessert wird. 

Forderungen an einem ordentlichen Stufenplan 

9. Der Landesschülerrat kritisiert den aktuellen Stufenplan und fordert eine Überarbeitung. Dieser soll nicht nach wenigen Tagen wieder erweitert oder verschoben werden. Der Stufenplan soll aus Sicht des Landesschülerrats wie folgt aussehen: 

Bei einem 7-Tages-Inzidenzwert unter 100 erhalten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 1 bis 6 regelmäßigen Präsenzunterricht. Ebenfalls erhalten Abschlussjahrgänge, bzw. Vorabschlussklassen, regelmäßigen Präsenzunterricht. Weitere Klassen der weiterführenden Schulen erhalten Wechselunterricht. Es gilt die Präsenzpflicht. 

Bei einem 7-Tages-Inzidenzwert über 100 erhalten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 1 bis 6 regelmäßigen Präsenzunterricht. Ebenfalls erhalten Abschlussjahrgänge, bzw. Vorabschlussklassen, regelmäßigen Präsenzunterricht. Weitere Klassen der weiterführenden Schulen erhalten Wechselunterricht. Die Präsenzpflicht wird aufgehoben. 

Schülerinnen und Schüler der Förderschulen sollen vollumfänglichen Präsenzunterricht erhalten. Eine Förderung in Präsenz ist hier essenziell. Die Präsenzpflicht soll aber ebenfalls bei einem Inzidenzwert über 100 ausgesetzt werden. 

Weiterhin soll es einen Stichtag geben, um den Schulen Planungssicherheit zu gewährleisten. Nur durch Entscheidungen der Gesundheitsbehördensollen Wechsel stattfinden. 


Landesschülerrat M-V 
gez. Hanna Suhr 
(Pressesprecherin) 

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