Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern begrüßt alle Schüler*innen des Landes im neuen Schuljahr, das vor gut einer Woche für rund 160.000 von ihnen startete. Das neue Schuljahr soll so normal wie möglich gestaltet werden, so der Wunsch der Bildungsministerin, aber auch des Vorstandes des Landesschülerrates Mecklenburg-Vorpommern.
„Es wünschen sich natürlich viele Normalität und momentan kriegen wir Normalität in dem Sinne nur hin, wenn wir leichte Maßnahmen, zumindest für die ersten zwei Wochen, veranschlagen.“ so Moritz Drumm, Vorstandsmitglied des Landesschülerrates, in einem Interview mit dem NDR kurz vor Schuljahresbeginn. Wie hinlänglich bekannt, fordert der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern eine zweiwöchige Schutzphase nach den langen Sommerferien, um Infektionsherde so schnell wie möglich zum Erliegen zu bringen.
Diese Schutzphase hätte eine anlasslose Testpflicht in diesen Wochen sowie die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung umfassen sollen. Auch wenn das Bundesinfektionsschutzgesetz zum jetzigen Zeitpunkt solche Maßnahmen nur in Hotspot-Regionen zulässt, wären eindringliche Empfehlungen zur Einhaltung solcher Maßnahmen für die ersten zwei Schulwochen an den Schulen des Landes seitens des Bildungsministeriums notwendig gewesen.
Im Hinblick auf den bevorstehenden Herbst, welcher wieder eine Jahreszeit voller Infektionen mit dem Corona-Virus werden könnte, müssen sowohl das Drei-Phasen-Modell von Schuljah-resbeginn an weitergeführt und je nach Lage weitere Maßnahmen wie eine anlasslose Test-pflicht und eine Maskenpflicht auf den Fluren ergriffen werden. Solche Maßnahmen müssen so schnell wie möglich ergriffen werden, sobald es zu steigenden Infektionszahlen kommt, damit Infektionsketten aufgedeckt und unterbrochen werden können. Denn auch die besten Notfallpläne nützen nur etwas, wenn man die Zeichen der Zeit erkennt und diese Pläne rechtzeitig aktiviert.
Aus Reihen der Schülerschaft sind vor allem erleichterte Stimmen über einen reibungslosen Ablauf während der ersten Wochen zu vernehmen. Außerdem freute es viele, dass sie den ersten normalen Schulstart seit zwei Jahren erleben durften, wenn auch bei vielen die Angst vor steigenden Infektionszahlen nach der langen Ferienzeit und erneutem Distanzunterricht in den Gedanken war. Zudem haben den Vorstand des Landesschülerrates Mecklenburg-Vor-pommern Meldungen über zu große Klassen und nicht ausreichende Raumkapazitäten an einigen Schulen erreicht, was zur Folge hat, dass schon zu Beginn des Schuljahres ein schlechtes Lernklima entweder durch zu viel Lärm, nicht genügend Förderung der einzelnen Schülerinnen oder notwendige Umzüge in andere Gebäude mit ausreichend Raumkapazitäten entsteht. Hier gilt es, mit Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft an Verbesserungen gemeinsam zu arbeiten. Zu Beginn des Schuljahres ist auch der Lehrermangel immer wieder ein Diskussionsthema. Erfreulich ist in jedem Fall, dass für dieses Schuljahr so viele Lehrkräfte wie seit dem Schuljahr 2015/2016 nicht mehr eingestellt wurden. Dennoch zeigt sich auch bei diesen Einstellungen wieder, dass es die neuen Lehrkräfte vor allem an die Gymnasien des Landes zieht und dass es an Grund-, Regional- und Förderschulen weiterhin an Lehrpersonal fehlt. Aus Sicht des Landesschülerrates sollte ein besonderes Augenmerk auf Einstellungen in diesen Schulformen gelegt werden. Auch im Landesschülerrat wird es einige Veränderungen in den nächsten Monaten geben, da ein Großteil der jetzt amtierenden Vorstandsmitglieder durch das Ausscheiden aus der Schule bald ihre Ämter niederlegen muss. Der im letzten November gewählte Vorstand des Landesschülerrates Mecklenburg-Vorpommern wird dennoch seine Arbeit bis zu den im November stattfindenden Nachwahlen so gewissenhaft wie bisher fortsetzen und sich weiter für die Belange der Schülerschaft Mecklenburg-Vorpommerns einsetzen. Um die zukünftige Arbeit des Landesschülerrates bereits heute in Zusammenarbeit mit den Delegierten vorzubereiten, hat der Vorstand drei Arbeitsgruppen eingerichtet, um Positionspapiere zu den Themen „Notengebung”, „Umstrukturierung des Wirtschaftsunterrichts“ und „Mentale Gesundheit” ausarbeiten zu lassen, mit deren Umsetzung spätestens Anfang des nächsten Kalenderjahres begonnen werden soll. Zum Weiteren möchte der Vorstand die neu gewählten Schülersprecherinnen nach den Wahlen mittels Begrüßungsschreiben in ihre Ämter einführen. Vorstandsmitglied Johannes Schulz äußert sich wie folgt zu dieser neuen Idee: „Der Landesschülerrat Mecklenburg-Vorpommern ist sehr an einer starken Bindung zwischen den einzelnen Organen der Schülervertretung interessiert. Das Schreiben soll die neuen Schülersprecherinnen auf ihre zukünftige Arbeit vorbereiten und ihnen gleichzeitig für ihr Engagement danken.” Der Vorstand des Landesschülerrates Mecklenburg-Vorpommern wünscht allen Schülerinnen Erfolg, Glück und vor allem Gesundheit für das Schuljahr 2022/2023 und freut sich auf viele engagierte Schüler*innen und eine gute Zusammenarbeit!
gez.
Paula Szumotalski
Stellvertretende Vorsitzende